Geboren wurde ich in Rheine, Westfalen. Den Westfalen sagt man nach, dass sie stur sind - das stimmt manchmal. Die Enge der Kleinstadt fand ich oft bedrückend.
Bremen dagegen empfand ich als weltoffen. Die Stadt, die Menschen hier mochte ich gleich. Viele Freundinnen und Freunde fand ich in dieser Stadt. Ich studierte Informatik an der Uni und
engagierte mich in verschiedenen Gremien. Ich kam mit Feministinnen in Kontakt und wurde selbst eine.
Nach dem Studium blieb ich an der Uni als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Frauenbeauftragte des Studienganges.
Ein gutes Jahr später wechselte ich an das Regionale Rechenzentrum der Uni Hamburg. Ich baute dort die Multimedia-Arbeitsmöglichkeiten auf und vermittelte mein Wissen in Kursen und Workshops.
Den Kolleginnen und Kollegen dort fühle ich mich auch heute noch verbunden.
Mit dem Literaturwissenschaftler Dr. Rolf Krause verband mich das Interesse an Hypertexten und nichtlinearen Systemen. Gemeinsam forschten wir zu Themen des nichtlinearen Erzählens - auch
Hyperfiction genannt. In Seminaren und internationalen Workshops diskutierten wir mit anderen WissenschaftlerInnen und Studierenden dieses faszinierende Thema. Der Umgang mit Geschichten löste in
mir den Wunsch aus, selbst welche zu schreiben. Die ersten waren natürlich interaktiv.
Des ständgen Fahrens müde (denn ich wohnte weiter in meiner Wahlheimat Bremen), nahm ich eine Tätigkeit an der Hochschule Bremen auf. Dort wurde gerade der Studiengang "Digitale Medien -
Medieninformatik" aufgebaut und man suchte Verstärkung.
Ein neuer Wechsel brachte mich zu T-Systems. Hier verfolgte ich eine Zeitlang ein Projekt zum Thema "Nichtlinearer Film", zusammen mit einem Team von Radio Bremen. An mein Support-Team, das
ich ein paar Jahre leiten durfte, denke ich heute noch gerne zurück.
Der dritte Preis bei der Ausschreibung "Bremer Drehbuch 2008" und einige Veröffentlichungen in den Bremer Texten weckten in mir den Wunsch, mich ganz dem Schreiben zu widmen.
Ruhe brauchte ich dazu, also kehrte ich der schönen, aber etwas lauten Stadt Bremen den Rücken und zog aufs Land - in das Allertal. Mein Blick aus dem Arbeitszimmer fällt auf die Aller. Es
ist wunderschön hier, doch manchmal zieht es mich doch - zumindest auf einen Besuch zurück nach Bremen.
Vom Schreiben leben - das wäre schön. Ganz hat es nicht geklappt, also hatte ich verschiedene Jobs. Kein einfacher Job, sondern eine herausfordernde Tätigkeit war die Arbeit als Lehrerin an
einer Oberschule in der Region. Mathe und Informatik zu vermitteln macht Spaß, ist aber auch manchmal anstrengend.
Auch das Lehrerinnen-Leben habe ich nun hintermir gelassen. Endlich durchatmen und meine Fantasie wieder den Figuren meiner Geschichten widmen.